Werner, Oswald

Generationen von Werners widmeten sich mit Feuer, Hammer und Amboss der Kunst des Metalls. Um 1830 übte die Familie Werner nachweislich bereits das Schmiedehandwerk. 1884 zog Reinhold Werner nach Muschwitz. Auf den Grundmauern einer alten Brauerei entstand zwischen 1911 und 1913 das heutige Stammhaus der Firma Metallbau Werner. 

1913 übernahm Reinhold Werner offiziell den Betrieb. In der neuen Schmiede wurden Hufe beschlagen, Wagen repariert und Metall in Form gebracht. 

Mit Oswald Werner begann 1928 eine neue Ära: Er baute ein Ladengeschäft auf, das Fahrräder, Haushaltswaren und Kleinmaterial verkaufte. Er fertigte Erzeugnisse aller Art und Form, betrieb weiterhin die Hufschmiede und Werkstatt. Zudem betrieb er ab 1928 eine Gaststätte und eine Tankstelle. Oswald Werner entwickelte und stellte landwirtschaftliche Geräte her und ließ sich seine Erfindungen patentieren. Er besaß mehrere Auslandspatente u. a. vom amerikanischen Patentamt aus dem Jahr 1934 für seinen Kartoffelkraut-Schneideapparat. 

1953 übernahm Kurt Werner das Geschäft. Er führte Schmiede, Laden und Gasthaus weiter, reparierte Ackergeräte, stellte Werkzeuge her und fertigte Räder für Pferdewagen. 1961 wurde die Gaststätte verkauft, doch die Werkstatt wuchs weiter.

Als Zulieferer für die Volkseigenen Betriebe fertigte Werner Bauteile, die auch weltweit ausgeliefert wurden. 1980 endete der Hufbeschlag. 1990 werden die Volkseigenen Betriebe privatisiert und damit fallen für Werner alle VEB-Aufträge weg, das Ladengeschäft wird geschlossen. Um den Betrieb am Leben zu halten sattelt Werner auf Zaunbau, Türen, Tore und Schlosserarbeiten um. 

1993 tritt Bertram Werner in die Fußstapfen seiner Vorfahren. Er spezialisiert sich auf Rauch- und Brandschutztüren, arbeitet zunächst mit Partnern aus Westdeutschland zusammen und fertigt Geräteraumtore für Sporthallen und vertreibt sie bis China und Russland. 

Das Unternehmen besteht seit mehr als ein Jahrhundert am selben Standort in Lützen, im Ortsteil Muschwitz.